Wandertage und Klassenfahrten

Die nachfolgenden Ideensplitter für die inhaltliche Gestaltung der Bewegungserziehung bei Wandertagen und/oder Klassenfahrten erfordern eine verantwortungsvolle und kritische Prüfung unter den jeweiligen Bedingungen. Die Sicherheit der Schüler, die Witterung, der Schutz der Umwelt, die Zustimmung der Eltern stellen wesentliche Auswahlkriterien dar.

Bewegungsideen

Durch Bewegungssituationen die Natur erkunden

  • barfuß durch Sand, Moos, einen Bach, auf einer feuchten Wiese u. a. gehen
  • auf Seilen einen Bach überwinden
  • im Schnee spielen, mit Schneebällen werfen, auf Eis rutschen
  • sich mit Karte und Kompass orientieren und die Gruppe ein Teilstück der Wanderung führen
  • die Umwelt „von oben“ (Berg, Turm) betrachten
  • die Natur im Dunkeln erleben
  • durch Wälder, Wiesen, Felder zu unterschiedlichen Jahreszeiten wandern und Pflanzen und Tiere beobachten

Mit Naturmaterialien spielen

  • Hütten, Schneemänner/Schneeplastiken, Sandburgen bauen
  • mit Tannenzapfen auf Ziele werfen (Baumstämme…)
  • flache Steine so auf das Wasser werfen, dass sie einige Sprünge ausführen
  • Steine (in ein Ziel) stoßen
  • Speere (lange, spitze Stöcke) in ein Ziel werfen (Treffer der Gruppe zählen)

Gegebenheiten des Geländes zum Spielen nutzen

Spiele aus dem Sportunterricht

Treffball
Zwei Mannschaften nehmen so gegenüber Aufstellung, dass sich zwischen ihnen eine Bank befindet (jeweils ca. 6 – 10 m Entfernung). Dann versuchen alle Spieler die auf der Bank stehenden Keulen mit den zur Verfügung stehenden Wurfgeräten abzuwerfen. Sieger ist die Mannschaft, auf deren Seite am Ende die wenigsten Keulen liegen.

In der Natur eignen sich Kastanien, Tannenzapfen oder auch kurze Stöckchen als Wurfgeräte.
Das Fehlen von Keulen lässt sich ausgleichen, indem man Stöcke in den Boden steckt. Findet man am Waldboden größere Stücken von Baumrinde, so ist die Trefferwahrscheinlichkeit größer.
Um Verletzungen vorzubeugen, sollte nur von einer Seite geworfen werden. Dabei wird die Zeit gestoppt, bis alle Gegenstände abgeworfen sind. Dann versucht die zweite Mannschaft bzw. die ganze Gruppe in einem weiteren Durchgang diese Zeit zu unterbieten.

  • Müller, Chr. & Petzold, R. (1999). Spielen und Bewegen. In H. Petillon & R. Valtin. Spielen in der Grundschule (S. 220-229). Frankfurt am Main Diesterweg.
Geländespiele, Orientierungsläufe durchführen

Treibjagd
Um einen durch Fähnchen markierten oder durch Wege begrenzten Geländeabschnitt herum verteilen sich die „Jäger“. In diesem Spielfeld versteckt sich die zweite Partei als “Wild”. Auf ein Signal beginnt die Treibjagd und die „Jäger“ engen den Kessel ein. Wem aus der zweiten Partei gelingt es, ohne abgeschlagen zu werden, die Jägerkette zu durchbrechen und den Spielfeldrand zu erreichen?

  • Döbler & Döbler, 2018, S. 400

Findigkeitslauf
In einer Karte sind Kontrollposten eingetragen, die die Kinder in Gruppen entsprechend der Reihenfolge oder bei freier Wegwahl anlaufen. An den Kontrollposten sind touristische Aufgaben und/oder Bewegungsaufgaben zu erfüllen.

Strick-Orientierungslauf
An den Kontrollposten befinden sich Stricke mit einer unterschiedlichen Anzahl an Knoten. Entsprechend ihrer Karte suchen die Kinder die Kontrollposten auf und addieren die Anzahl der Knoten. Welche Gruppe erzielt das richtige Gesamtergebnis?

Bänder-Orientierungslauf
Gruppen von Schülern folgen einer mit Papierstreifen/oder Bändern an Bäumen markierten Strecke. Sie müssen die auffällig gekennzeichneten Kontrollposten auffinden und in ihrer Karte eintragen.

Medien

  • Müller, Chr. (2022). Bewegte Grundschule. Baden-Baden: Academia, S. 237-248.
  • Müller, Chr. & Petzold, R. (2014). Bewegte Schule. St. Augustin: Academia, 214-230.
  • Müller, Chr. & Petzold, R.: Spielen und Bewegen. In: Petillon, H. & Valtin, R.: Spielen in der Grundschule. Frankfurt am Main 1999, 220-229.
  • Döbler, H.& Döbler, E. (2018). Kleine Spiele. (23. Aufl.). Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.