Ideen, Tipps und Beispiele für die Gestaltung der Zusammenarbeit mit Eltern

(zusammengestellt von Lana Michel und Lydia Eidner)

Im Folgenden finden Sie Ideen und Anregungen zu den Bereichen Elternmitwirkung, gemeinsame (sportliche) Aktivitäten, materielle/finanzielle Unterstützung sowie Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich werden Ihnen organisatorische Hinweise bereitgestellt und ein Vorschlag unterbreitet, für welche Schulform und welche Klassenstufen sich diese Anregungen unserer Meinung nach am besten eignen. Um Ihnen die Umsetzung der Aktivitäten zu erleichtern, finden Sie im Anschluss Beispiele für die jeweils benötigten Unterlagen.

Elternmitwirkung

Dieser erste Bereich fasst alle gemeinsamen Aktivitäten zusammen, die vor allem innerhalb des engeren schulischen Rahmens stattfinden. Er ist daher primär für (angehende) Lehrerinnen und Lehrer ausgelegt und soll Anregungen vermitteln, wie scheinbar herkömmliche Formen der Zusammenarbeit aufgefrischt und auf die bewegte Schule bezogen werden können. Das Ziel all dieser Hinweise soll es sein, Eltern als einen Teil der Schulgemeinschaft in den Bearbeitungsprozess der bewegten Schule einzubeziehen, um gemeinsam an deren Verwirklichung zu arbeiten.

Bewegter Elternabend

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Dauer: ca. 60 Minuten

Um Eltern in einem ersten Schritt über das Projekt Bewegte Schule zu informieren, bietet sich ein bewegter Elternabend an. Dieser soll Eltern mit Inhalten der bewegten Schule vertraut machen und für die Bedeutung der Bewegung sensibilisieren. Denn damit Bewegung in allen Lebenswelten der Kinder stattfinden kann, bedarf es der Kooperation mit Eltern. Nur so kann Bewegung langfristig im Leben der Kinder verankert werden. Gerade Kinder übernehmen die vorgelebten Verhaltensweisen der Eltern, die sie oft ihr ganzes Leben beibehalten. Ein solcher Elternabend kann beispielsweise im Klassenzimmer der Schule stattfinden. Hierbei können die obligatorischen Themen sowie Informationen zu Inhalten der bewegten Schule besprochen werden. Jedoch sollten immer wieder kleine Unterbrechungen mit Auflockerungsminuten oder kurzen Entspannungsphasen eingeschoben werden. Diese Unterbrechungen sollten auf das Alter der Kinder angepasst sein und nicht zwangsläufig für Erwachsene modifiziert werden. So erhalten die Eltern einen umfassenden Einblick, was die Kinder im Unterricht erleben und kennenlernen. Des Weiteren können alternative Sitzgelegenheiten, wie Gymnastikbälle oder Sitzkissen vorgestellt und ausprobiert werden. Dadurch können die Eltern nicht nur über die Inhalte und Effekte informiert werden, sondern erleben einzelne Sequenzen der bewegten Schule selbst. Dafür eignet sich beispielsweise der erste Elternabend im Jahr.

Bewegungselternabend

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Dauer: ca. 60 – 90 Minuten

Eine weitere Möglichkeit, die Eltern mit der bewegten Schule in Kontakt zu bringen, ist ein Bewegungselternabend. Dieser findet nicht wie gewohnt im Klassenzimmer, sondern in der Sporthalle der Schule statt. Durch solch eine Veranstaltung kann es gelingen, die Bereitschaft der Eltern zu wecken, sich aktiv an der Gestaltung der bewegten Schule, sei es personell, materiell oder mittels Ideen und Anregungen, zu beteiligen. Dafür müssen die Eltern nicht notwendigerweise Sportkleidung tragen, es genügen zunächst Sportschuhe. Dadurch werden Eltern, welche sich nicht regelmäßig sportlich betätigen, nicht abgeschreckt leistungsorientiert Sport zu treiben. Im Fokus steht miteinander Sport zu treiben, Spaß an der Bewegung zu empfinden und die Effekte von Bewegung am eigenen Körper zu erfahren. Eine weitere Möglichkeit wäre es, den Bewegungselternabend gemeinsam mit den Kindern zu veranstalten. Diese könnten sich an der Auswahl und Gestaltung der Inhalte beteiligen.

Beginn und Einstieg
Der Einstieg in den Elternabend sollte freudvoll und kooperativ gestaltet werden. Dies kann in Form eines offenen Beginns stattfinden. Das bedeutet, dass eintreffende Eltern beim Betreten der Halle eine Bewegungsaufgabe erhalten. Sie könnten beispielsweise eine Erkundungsaufgabe erhalten: Mit welchen der zur Verfügung stehenden Wurfgeräte lässt sich am besten und weitesten werfen? Dies kann optional einzeln, paarweise oder in der Gruppe ausprobiert werden. Somit entsteht eine angenehme und ungezwungene Atmosphäre, wobei jeder mitmachen kann. Da sich einige Eltern nicht kennen, ist es wichtig, dass zu Beginn ein Spiel zum Kennenlernen gespielt wird. Dies begünstigt zunehmend das Gruppenklima. Aufgrund der Spielformen lernen die Eltern nicht nur andere Eltern kennen, sondern auch Spiele und Inhalte aus dem Sportunterricht, welche sich zur Erwärmung besonders gut eignen.

Beispiele:
Wer hat den Ball?, Begrüßung der Körperteile, New Games, Aktionsspiel Fröbelturm, etc.

Hauptteil
Ziel des Hauptteiles ist es, die Freude und den Spaß an der Bewegung kennenzulernen und zu erleben. Die Eltern sollen hier die Möglichkeit erhalten, miteinander zu spielen und zu wetteifern. Dadurch können sie die Effekte von Bewegung am eigenen Körper erleben. Durch Einsatz kooperativer Spiele wird den Eltern die Bedeutung des gemeinsamen Handelns zum Gelingen des Spielens bewusst. Sie sollten dabei Spiele erleben, bei denen es auf das Gruppenergebnis und auf die Freude bei gemeinsamer Bewegung und Anstrengung ankommt. Das zeigt, dass sich Bewegungsspaß und Leistung nicht ausschließen.

Beispiele:
Gordischer Knoten, Tower of Power, Kleine Spiele, New Games, Staffelspiele, Koordinationsparcours, Life Kinetik®, Erlebnispädagogische Spiele, etc.

Abschluss
Zum Abschluss bieten sich Spiele mit niedriger Intensität, Entspannungstechniken oder Massagen an. Dabei erkennen die Eltern Entspannung als einen Teil vom Sportunterricht und erleben die Wechselwirkung von Belastung und Entlastung.

Beispiele:
Tennisballmassage, progressive Muskelrelaxation, Entspannungsgeschichten, Spiele mit niedriger Intensität, Stimmungsbarometer etc.

Der Ablaufplan eines Bewegungselternabends ist hier zu finden.

Elternbrief

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Um Eltern über die Teilnahme am Projekt, über den Projektstart oder während der Zertifizierungsphase über den Projektverlauf zu informieren, bietet sich der Elternbrief als Kommunikationsmittel an. Dieser sollte möglichst ansprechend und motivierend gestaltet werden, um das Interesse der Eltern zu wecken. In Zeiten neuer Medien können die Elternbriefe per E-Mail oder über den internen Bereich der Schulhomepage übermittelt werden. Bei einem hohen Anteil an Familien mit Migrationshintergrund bietet sich unter Umständen eine Übersetzung in die jeweilige Muttersprache an. Das Internet bietet speziell für Lehrer bereits fertige Formulare und Hilfestellungen an.

Gestaltung eines Elternbriefs
Für eine ansprechende und motivierende Gestaltung der Elternbriefe könnten diesem beigelegt werden:

  • aktuelle Fotos beliebter Pausenspiele
  • Fotos spielender Schüler in den Pausen
  • Fotos einer besonders beliebten Form des bewegten Unterrichts, von Entspannungs- oder Aktivierungsphasen aus verschiedenen Unterrichtsfächern
  • selbstgemalte Bilder von Entspannungs- und Aktivierungsübungen oder Spielideen
  • selbstgeschriebene Schülertexte
  • gelungene Kunstprojekte
  • Schüler- oder Lehrerzitate
  • jahreszeitenabhängige (lustige) Karikaturen

In die Gestaltung der Briefe können Eltern und Schüler einbezogen werden. So wäre ein kleiner Klassen- oder Schülerwettbewerb denkbar, in welchem die Schüler ihre Lieblingsentspannungsübung, ihre neuste Spielidee oder ihr aktuell präferiertes Spielgerät in Bildern darstellen. Eine Jury entscheidet dann über die einfallsreichsten, schönsten, hilfreichsten oder kreativsten Einreichungen. Diese wird schließlich auf dem nächsten Elternbrief als Highlight abgedruckt. Das motiviert sowohl Schüler, weil sie sich freuen, wenn ihr Bild weiterverwendet wird, als auch Eltern, weil sie stolz sein können, wenn sie ein Bild ihres eigenen Kindes auf dem Elternschreiben wiederfinden. Wie wäre es mit einen von Schülern selbst formulierter Brief? In Verbindung mit dem Deutschunterricht wäre dies eine Möglichkeit, ältere Schüler in die schriftliche Kommunikation mit Eltern einzubeziehen.

Inhalte eines Elternbriefs
Worüber Eltern informiert werden können ist sehr unterschiedlich. Daher folgen nun einige Anregungen zu Themen für Elternbriefe im Zusammenhang mit dem Projekt der bewegten Schule.
Generell können Elternbriefe als Einladung zu Veranstaltungen oder aus rein informativen Gründen versendet werden. Eltern sollten jedoch besonders dann informiert werden, wenn es um die Entscheidung für oder gegen die Umsetzung des Projektes gehen soll. Zu Beginn wäre demnach ein informativer Elternbrief über die Ziele und Inhalte einer bewegten Schule zu empfehlen. Andererseits kann eine Einladung zu einem Informationsabend versendet werden. Elternbriefe können über folgende Inhalte verfügen:

  • erste Informationen über die bewegte Schule (Ziele, Inhalte)
  • Einladung zu einem Informationsabend Bewegte Schule
  • Informationen über den Verlauf des Projektes und anstehende Ziele oder Veranstaltungen
  • Anregungen zur altersgerechten Freizeitgestaltung für Kinder
  • Informationen über ortsansässige (Sport-)Vereine
  • Informationen über Bewegungsangebote in der näheren Umgebung
  • Aktuelle Erkenntnisse aus der Gesundheitsforschung
  • Literaturempfehlungen zu verschiedenen Themen wie gesunde Ernährung, Rückenschule, kleine Spiele, Massagetechniken

Es wäre außerdem denkbar, zeitschriftenähnliche Elternbriefe zu erstellen, welche in einem festen Rhythmus über Inhalte der bewegten Schule informieren. Mit Hilfe der Schülerzeitung könnten Themenbriefe formuliert werden, die pro Ausgabe zu einem anderen Thema Informationen weitergeben. Beispiele für solche Themenstränge sind:

  • Bewegte Pause
  • Dynamisches Sitzen
  • Auflockerungs- und Entspannungsphasen
  • Bewegte Freizeit
  • Bewegungsübungen für den Rücken, die Füße, den Rumpf oder die Beine sowie Massagetechniken.

Beispiele für Elternbriefe sind hier zu finden.

Teilnahme der Eltern an der Fortbildungsveranstaltung

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Voraussetzung: Anmeldung über die Schule

Um Eltern einen intensiven Einblick in die didaktisch-methodischen und wissenschaftlichen Bereiche des Projektes zu gewährleisten, wäre eine Teilnahme einzelner Eltern an der Fortbildungsveranstaltung in Leipzig möglich. Interessierte Eltern könnten dort beispielsweise einen eigenen Workshop besuchen, in welchem sie Informationen zur Ausgestaltung einer bewegten Schule erhalten können. Außerdem wäre es denkbar, einen solchen Workshop selbst zu gründen, in welchem anderen Eltern die Möglichkeiten einer Beteiligung im Konzept aufgezeigt werden. Des Weiteren könnten sie Kontakt zu Experten knüpfen, welche an der Schule Gastvorträge halten könnten. Außerdem existieren zu dieser Veranstaltung zahlreiche Gelegenheiten, sich durch aktuelle Bewegungsspiele und Spielsachen inspirieren zu lassen.

Gründung einer Steuergruppe Bewegte Schule

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Um die Organisation von Veranstaltungen besser koordinieren zu können, wäre die Gründung einer Steuergruppe Bewegte Schule denkbar. Bestehend aus Eltern, Schülern und Lehrern könnte diese je nach Anlass zusammenkommen, um beispielsweise inhaltliche und organisatorische Eckpunkte einer Aktivität zu planen. Damit ist nicht gemeint, dass diese die vollständige Organisation von Events übernehmen. Es geht vielmehr darum, als eine Zentrale und als Ansprechpartner zu fungieren, die für Fragen, Anregungen und Kritik offensteht.

Im Sinne eines schulübergreifenden Elternabends wäre es denkbar, Informationsveranstaltungen zu organisieren und anzubieten, in denen Eltern als Experten Vorträge über gesundheits- oder bewegungsorientierte Themenbereiche halten oder Spezialisten, wie beispielsweise Mitglieder der Forschungsgruppe bewegte Schule, zu Fachvorträgen eingeladen werden. Hier könnten weiterführende Gesprächsrunden und Diskussionen initiiert werden, welche sich auf gesundheitsrelevante Themen oder speziell auf die bewegte Schule beziehen. Ernährungsberatungen, die Einladung von Physio- oder Ergotherapeuten sowie die Austragung von Weiterbildungen wären für Eltern weitere Gestaltungsmöglichkeiten. Ein solches Komitee soll ein Anlaufpunkt für all diejenigen sein, die ein besonders großes Interesse daran besitzen, sich intensiv und weiterführend mit dem Thema der bewegten Schule auseinanderzusetzen und an deren Gestaltung mitzuwirken.

Einbeziehung der Eltern in schulische Veranstaltungen

Um einen Einblick in die Umsetzung der bewegten Schule zu erhalten, könnten Eltern:

  • Wandertagen begleiten
  • Sportwettkämpfe begleiten und unterstützen
  • Unterrichtshospitationen durchführen
  • Ganztagsangeboten übernehmen, z. B.:
  • Volleyball, Basketball, Tischtennis, Tennis, Badminton, Turnen, Akrobatik oder Tanz
  • Kochkurse
  • Gestaltungs- und Computerkurse
  • Theater-AG
  • Bastelangebote
  • Sing- und Tanzstunde

Dies stellen Formen der Öffnung von Seiten der Schulen dar, welche Eltern wahrnehmen könnten, um den Schulalltag ihres Kindes besser kennenzulernen. Dabei können Eltern nicht nur als Begleiter fungieren. Sie können ebenso kleinere Aufgaben innerhalb der Schulveranstaltungen übernehmen:

  • als Riegenführer eine Klasse durch das Sportfest leiten
  • an einzelnen Stationen als Schreiber tätig sein, Zeiten stoppen oder Werte messen

Zu beachten ist bei solchen Anlässen, dass im Voraus eine intensive Kommunikation und genaue Absprachen zwischen Eltern und Lehrern stattfinden müssen, um Missverständnissen und divergierenden Erwartungen frühzeitig entgegenzuwirken.
Ein wöchentlicher hausaufgabenfreier Tag würde nicht nur die Schüler erfreuen, sondern auch Gelegenheit bieten, kleinerer Bewegungsaktivitäten mit der Familie durchzuführen. So könnte sich die Familie jeden Mittwochnachmittag für die Bearbeitung eines Abschnittes aus einem Bewegungskalender Zeit einräumen. Die gemeinsame Bewegung soll Freude bereiten und dem Bewegungsdrang aller Familienmitglieder entgegenkommen.

Ein Beispiel für einen Bewegungskalender ist hier zu finden.

Elternfragebögen

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Fragebögen sind ein geeignetes Mittel, um mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand Meinungen einer größeren Gruppe in Erfahrung zu bringen. Im Kontext der bewegten Schule könnten solche Fragebögen beispielsweise als Evaluationsbögen oder für Meinungsumfragen eingesetzt werden.

Um eine langfristige Implementierung der bewegten Schule gewährleisten zu können, müssen regelmäßige Evaluationen durchgeführt werden. Diese sollten nicht nur Lehrer, sondern auch Schüler und deren Eltern einbeziehen. Durch geeignete Evaluationsbögen könnte die grundlegende Zufriedenheit der Eltern mit den Aktivitäten der Schule für eine bewegte Schule in Erfahrung gebracht werden. Ein Beispiel für einen solchen Evaluationsbogen ist hier einsehbar.

Des Weiteren könnten über Umfragen Ideen gesammelt werden, an welchen kleineren Projekten die Schule als nächstes gemeinsam mit den Eltern arbeiten möchte, welche Materialien sich die Schule künftig zulegen könnte oder welche Feste als nächstes in welcher Form gefeiert werden könnten. In diesem Zusammenhang wären außerdem Umfragen über größere Anschaffungen denkbar. Steht beispielsweise die Entscheidung zwischen einer Boulderwand und einem neuen Klettergerät für den Schulhof an, können Eltern nach ihrer diesbezüglichen Meinung gefragt werden.

Es gab beispielsweise in einer Schule eine Befragung, bei der herauskam, dass ein Großteil der Eltern die Schultoiletten ansprechender gestalten möchte. Daraufhin wurde eine Initiative gestartet, in der die Toiletten mit Hilfe einer Künstlerin, Schülern, Lehrern und Eltern in eine optisch eindrucksvolle Augenweide verwandelt wurden.

Wenn Eltern in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, kann dies bewirken, dass sie sich als Teil der Gemeinschaft verstehen und besser integriert fühlen. Dies fördert die Bereitwilligkeit an anderer Stelle Hilfeleistungen anzubieten.

Gemeinsame (sportliche) Aktivitäten

Unter den gemeinsamen Aktivitäten sollen Veranstaltungen vorgestellt werden, die entweder auf sportlicher oder rein geselliger Basis durchgeführt werden. Damit soll erreicht werden, dass möglichst viele Familien zur Zusammenarbeit angeregt und motiviert werden. Dabei ist nicht nur die Durchführung, sondern auch die gemeinsame Planung solcher Aktivitäten wichtig. Wenn die Ideen und Wünsche aller Beteiligten einfließen können, entsteht daraus ein Event, welches viele Befürworter finden kann. Dabei können die Ziele einer bewegten Schule vordergründig aber auch unterschwellig vermittelt werden. Der Spaß steht bei solchen Treffen jedoch für alle Teilnehmer im Vordergrund.

Aktiver Nachmittag

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An aktiven Nachmittagen können verschiedene sportliche Veranstaltungen oder Aktionen im Klassen- oder Schulverband stattfinden. Diese werden nach den Bedürfnissen und Wünschen der Eltern, Schüler und Lehrer gestaltet. Einige Beispiele für solche Aktivtäten könnten sein:

  • Fahrradtouren
  • Gemeinsame Laufgruppen
  • Kanu- und Tretboottouren
  • Schlittschuhlaufen
  • Rodeln, Skifahren (Abfahrtsski oder Langlauf)
  • Wanderungen in der näheren oder ferneren Umgebung
  • Besuche im Kletterwald
  • Besuche in der Kletter- oder Boulderhalle
  • Schwimmbadbesuche
  • Bowling- oder Kegelrunden
  • Orientierungslauf, Le Parkour
  • Rückenschule
  • Entspannungs- oder Wohlfühltag
  • (Mini-)Golf
  • Ultmate Frisbee
  • Slacklining
  • Jonglieren
  • Haggy-Sack
  • Tchoukball
  • Lacrosse
  • (Mini-)Trampolin
  • Geländespiele wie beispielsweise Schnitzeljagd

Denkbar wäre außerdem, dass sich engagierte Eltern, Schüler oder Lehrer bereiterklären, neue Spiele und Sportgeräte vorzustellen. In diesem Zusammenhang könnten sie in Kleingruppen die Gestaltung eines solchen Nachmittages übernehmen und kleinere Erkundungs-, Spiel- und (auf Wunsch) Wettkampfformen einbeziehen.

Ein aktiver Nachmittag am Beispiel des Indiaca findet sich hier.

Wettkämpfe

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Für sportlich ehrgeizige Eltern, Schüler und Lehrer würde es sich anbieten, verschiedene Wettkampfformen durchzuführen. Neben sportartspezifischen Meetings können allgemeine Fähigkeiten und Fertigkeiten beispielsweise in Form eines Zeitungstanzes getestet werden. Ein konkretes Beispiel für Wettkämpfe dieser Art stellt der Familien 10-Kampf für die Klassenstufe eins bis sechs dar.

Anregungen für Wettkämpfe im größeren Rahmen, welche an einem Wochenende oder an einem Nachmittag stattfinden könnten, wären (Mini-) Turniere, Wettbewerbe oder Ausscheide in folgenden Bereichen:

Große Spiele

  • (Beach-)Volleyball
  • Handball
  • Ball über die Schnur
  • Floorball
  • Ultimate Frisbee
  • Basketball
  • Fußball
  • Brennball
  • Badminton
  • Squash

Kleine Spiele

  • Schuhhockey
  • Burgball
  • Olympia
  • Stadt-Land-Fluss
  • Wasserball
  • Rollball
  • Biathlon
  • Quidditch
  • Brettball
  • Tennisfußball

Darstellende Künste

  • Gymnastik
  • Turnen
  • Akrobatik
  • Tanz
  • Aerobic

Weitere Aktivitäten

  • Sportabzeichen
  • Seilspringen
  • Schwimmabzeichen

Eine übersichtliche Darstellung zur Wettkampforganisation und für Turnierpläne, sind unter folgender Adresse zu finden: https://www.dfb.de/lehrer/grundschule/artikel/turnierplaene-als-download-85/
Die dort bereitgestellten Dokumente können auf alle anderen Mannschaftssportarten oder Individualsportarten angewendet werden. Um Aerobic- oder Tanzwettstreite bewerten zu können, bieten sich Wertungsbögen für alle Beteiligten und Zuschauer an.

Daraus kann am Ende über Applaus oder Handzeichen die beste Darbietung gekürt werden. Für diesen Fall ist eine vorherige Absprache über die Punktevergabe und eine kurze Erklärung der Wertungskategorien nötig. Alternativ könnten Experten aus den jeweiligen Sportarten eingeladen und um eine professionelle Wertung gebeten werden oder ein Schiedsgericht aus Schülern, Eltern und Lehrern gebildet werden, welches die Bewertung der Beiträge übernimmt.

Materielle / Finanzielle Unterstützung

Dieser dritte Bereich beschreibt Möglichkeiten, welche Eltern oder außerschulische Partner besitzen, um die Schule bei diversen Anschaffungen oder Unternehmungen zu unterstützen. Es werden Beispiele aufgezeigt, in denen sich Eltern entweder selber aktiv an einer Spendenaktion beteiligen oder sich in deren Planung und Organisation einbringen können. Durch diese Unterstützungen haben die Eltern die Möglichkeit die bewegte Schule zu fördern und damit etwas Gutes für die Kinder und Jugendlichen zu tun. Es sollte darauf geachtet werden, dass sich solche Veranstaltungen nicht als bloße Übergabe finanzieller Mittel herausstellen. Vielmehr geht es um die Gestaltung einer ansprechenden und zielgerichteten Rahmenveranstaltung um die Intensionen der bewegten Schule zu verdeutlichen.

Pausenkiste

Grundschulen, Klassen 1-6

Eine Möglichkeit die bewegte Schule materiell zu unterstützen, ist das Zusammentragen einer Pausen- oder Spielekiste. Eltern könnten nicht mehr genutzte oder in Vergessenheit geratene Spielgeräte sammeln und so eine Pausenkiste zum Spielen ins Leben rufen. Diese kann sowohl Dinge für die bewegte Pause draußen, als auch kleinere Spiele oder Materialien für drinnen beinhalten.
Beispielsweise könnten dies nicht genutzte Bälle, Springseile, Frisbees oder ähnliche Dinge sein.

Sponsorenlauf

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Ein Sponsorenlauf oder Spendenlauf, eignet sich ideal, um finanzielle Unterstützung für diverse Projekte zu sammeln. Beispielsweise könnte dadurch die Anschaffung von Sitzbällen oder Sitzkissen, einer Boulderwand, eines Trimm-Dich-Pfades, einer Slackline, eines Kletterbaums oder Klettergerüst, neuer Spielgeräte für den Pausenhof oder höhenverstellbare Tische und Stühle finanziert werden. Alle aus dem Umfeld der Schule können dabei mit einbezogen werden, seien es Eltern, Lehrer, Schüler oder ortsansässige Unternehmen.

Das Schöne ist, dass alle gemeinsam zum Erfolg beitragen und an einem Strang ziehen.

Dadurch wird der Kontakt zwischen Schule und Familien und Schule und Wirtschaft positiv beeinflusst. So haben die Unterstützer die Möglichkeit etwas Gutes für die Förderung der Schule und der Kinder und Jugendlichen zu tun.

Das Prinzip gestaltet sich wie folgt: jeder Schüler sucht sich einen Unterstützer aus Eltern, Großeltern, Verwandtschaft, Bekanntschaft, einen Unternehmer aus der Stadt oder ähnliches. Dieser Unterstützer spendet pro gelaufener Runde oder Kilometer einen vorher vereinbarten Betrag an die Schule.

Die Eltern können nicht nur finanziell den Lauf unterstützen, sondern auch Teil des Laufes werden, indem sie selbst die Sportschuhe anziehen und mitlaufen. Dabei suchen sie sich genau wie die Schüler Sponsoren im Ort. Auch organisatorisch können Eltern sehr viel zum Erfolg der Veranstaltung beitragen. Denkbar wäre, dass Schule und Eltern ein gemeinsames Organisationsteam stellen. So könnten Eltern, welche selbst nicht mitlaufen, Aufgaben wie: Streckenposten, Runden zählen, Laufkarten ausfüllen, Verpflegung der Läufer oder die Rennleitung übernehmen. Der Spendenlauf soll allen Beteiligten Freude bereiten und natürlich auch finanzielle Unterstützung mitbringen. Dafür sind ein passendes Motto und ein Termin frühzeitig zu überlegen. Hierbei bietet es sich an, den Spendenlauf mit bereits bestehenden Festen wie Eltern-Kind-Sportfesten, Frühlingsfest oder auch Parkfeste zu kombinieren. Diese Termine sind in der Jahresplanung schon festgelegt und auch für Eltern über längere Zeit planbar. Bezüglich des Mottos sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt, entscheidend ist nur, dass es animierend wirken sollte. Wie zum Beispiel: Wir laufen für mehr Bewegung in der Schule, Bewegte Schule – Bewegte Unternehmen, Mehr Bewegung für mehr Spielgeräte, Frühlingslauf im Schulhof oder auch Bewegte Eltern für eine bewegte Schule oder ähnliche Leitsprüche.

Ein Beispiel für eine Laufkarte ist hier zu finden.

Öffentlichkeitsarbeit

Dieser Bereich beschreibt alle Möglichkeiten und Maßnahmen der Schule, Informationen an Eltern und weitere Interessenten heranzutragen. Dies kann sowohl über neue Medien, aber auch über klassische Wege wie Zeitungsberichte oder einen Tag der offenen Tür geschehen. Die Ideen sind sowohl für Lehrer als auch interessierte und engagierte Eltern von Bedeutung, welche die öffentliche Präsenz der Schule, besonders der bewegten Schule, forcieren möchten. Des Weiteren ermöglicht es der Schulauftritt in digitalen Medien ein großes Publikum zu erreichen, wodurch sich neue Interessenten, Befürworter und Unterstützer finden lassen können. Aber auch das aktive Miterleben der bewegten Schule an einem Tag der offenen Tür kann Eltern dazu motivieren, sich mit deren Belangen und Inhalten auseinanderzusetzen und diese zu unterstützen.

Zeitungsberichte

alle Klassen und Schulformen

Eine Möglichkeit Inhalte und Veranstaltungen der bewegten Schule einem breiten Publikum und damit auch einer Vielzahl von Eltern näher zu bringen, sind kurze Berichte und Artikel im Ortsblatt sowie in lokalen Zeitungen. In diesen Berichten kann sich die Schule selbst und auch das Konzept der bewegten Schule darstellen und präsentieren. Außerdem können so die Erfolge von Wettkämpfen und Sportfesten, Erlebnisse von Wandertagen und Ausflügen oder Events mit außerschulischen Partnern festgehalten werden. Als weitere Möglichkeit könnten im Ortsblatt Ankündigungen zum Tag der offenen Tür oder zu einem offenen bewegten Elternabend für künftige Erstklässler gemacht werden.

Tag der offenen Tür

alle Klassen und Schulformen

Ein Tag der offenen Tür eignet sich ideal, um Eltern mit den Belangen und Inhalten der bewegten Schule in Verbindung zu bringen. Sie können an diesem Tag entweder selbst durch das Schulhaus laufen und sich Anregungen und Informationen zur bewegten Schule holen, oder sie nehmen an einer Führung durch die bewegte Schule teil. Diese könnte von erfahrenen und engagierten Eltern, Lehrern oder auch Schülern angeboten werden. Folgend soll eine fiktive Tour durch die bewegte Schule beispielhaft dargestellt werden.

Die erste Station der Tour ist die Vorführung eines Videos über die bewegte Schule. Darin werden grundlegende Informationen zum Projekt der bewegten Schule vermittelt. (Das Video befindet sich auf dem Videoportal YouTube.)

An der zweiten Station liegen diverse Karteikarten zum bewegten Lernen im Raum aus. Diese können sich die Eltern anschauen und durchlesen. Abschließend wird mit den Eltern eine Möglichkeit zur Umsetzung des bewegten Lernens durchgeführt. Dabei werden keine fachspezifischen Themen bearbeitet, sondern allgemeine Probleme besprochen. Zum Beispiel die Zustimmung oder Ablehnung zu Aussagen einholen. Bei Zustimmung begeben sich die Teilnehmer auf die rechte Seite des Raumes, bei Ablehnung auf die linke Seite des Raumes. Des Weiteren könnten hier kurze Entspannungsübungen oder Auflockerungsminuten vorgestellt werden. Beispiele sind unter Bewegter Elternabend zu finden.

Die dritte Station befindet sich in der Sporthalle, wo verschiedene Poster zur Umsetzung der bewegten Pause ausgehangen sind. Diese können sich die Eltern als Galeriespaziergang anschauen oder an einigen Postern selbst aktiv werden und kleine Spiele oder Geschicklichkeitsaufgaben ausprobieren.

Die vierte Station ist in einem Klassenzimmer, welches mit unterschiedlichsten alternativen Sitzgelegenheiten ausgestattet ist. Darin befinden sich zum Beispiel Gymnastikbälle, Sitzkissen, Stehpulte, Wackelhocker, Sitzsäcke oder Drehstühle. Zu jedem der Sitzmöglichkeiten ist eine Beschreibung zum Durchlesen beigelegt. Die Eltern können diese selbst ausprobieren und selbst abwechslungsreiche Sitzpositionen einnehmen.

Abschließend könnte eine offene Kommunikation mit Lehrern, Elternsprechern und Schüler stattfinden, in welcher eventuelle Bedenken, Hinweise, Ideen und Fragen geklärt werden könnten. Bereits involvierte Elternteile könnten Anregungen für die Zusammenarbeit mit der Schule und der Umsetzung für Zuhause sowie Ideen für die bewegter Freizeit geben.

Poster, Flyer und Informationsmaterial

Damit Eltern immer wieder neuste Informationen über das Geschehen in der Schule nachverfolgen können, bietet sich ein Internetauftritt an. Dabei wäre es denkbar, dass die Eltern einen gesonderten Bereich erhalten, auf welchem die Schule für die Eltern Informationsmaterial zur bewegten Schule bereitstellt. Des Weiteren können dort Bilder aus dem bewegten Unterricht, der bewegten Pause oder anderen bewegungsorientierten Veranstaltungen aufgezeigt werden. Ein Vermerk oder Link auf der städtischen Homepage kann die Internetpräsenz der Schule erweitern und somit eines größeren Publikums erreichen. Dafür könnte ein Flyer entworfen werden, welcher das bewegungsbetonte Schulprofil darstellt und Hinweise zur bewegten Schule gibt. Für Informationen zu den Inhalten und Ideen der bewegten Schule, können sich die Schulen Anregungen auf der Homepage der bewegten Schule Sachsen einholen.

Eine weitere Möglichkeit der Veranschaulichung der Umsetzung der bewegten Schule sind Schaukästen in der Schule sowie das Schulhaus selbst. Dafür könnten Poster mit Anregungen zur Umsetzung der bewegten Pause aber auch kleiner Auflockerungsminuten oder Entspannungsphasen im Unterricht dargestellt werden. Außerdem sollten Teilnahmen an außerschulischen Wettbewerben und sportlichen Veranstaltungen im Schulhaus ausgestellt werden. Dadurch erhalten die Eltern einen umfassenden Einblick und Ideen zur praktischen Umsetzung der bewegten Schule.